Das passende Pferd auf einer Reiterreise

Welches Pferd bei einer Reiterreise?

Es ist Reisebegleiter, Wegweiser, Gefährte und der Grund für eine Reiterreise: Das Pferd. 
Um einen gelungenen Reiturlaub verbringen zu können, ist die Wahl des Pferdes wichtig. Auch wenn die Zeit des Zusammenseins auf ein paar wenige Tage bis Wochen begrenzt ist, entwickelt man schnell eine Beziehung zu seinem vierbeinigen Reisebegleiter. Und bei bis zu sechs Stunden pro Tag im Sattel sollte die Chemie schon stimmen. 

Aber wie wählt man eigentlich das passende Pferd bei einer Reiterreise aus? Und darf ich das eigentlich selber entscheiden?

In den allermeisten Fällen hat man bei einer Reiterreise die Möglichkeit die landestypischen Rassen reiten zu dürfen. In einigen Ländern, wie zum Beispiel in Spanien, werden Vollblüter eingekreuzt um die Pferde ausdauernder zu machen. Der Vorteil der einheimischen Rassen liegt auf der Hand. Die Pferde sind an das Landesklima gewöhnt und können die entsprechenden Anforderungen eines Trails optimal bewältigen. 

Viele Veranstalter verzichten gänzlich auf den Einsatz von Stuten um Zickerein unter den Pferden zu vermeiden. Bei meiner Reise in Marokko war ich erst etwas skeptisch als ich erfahren habe, dass nur Hengste für die Tour eingesetzt werden. Die Berber-Hengste haben sich während der kompletten Reise immer von ihrer besten Seite gezeigt und sich auch nicht von Eselstuten aus der Ruhe bringen lassen. ;-)

Je nach Rasse sind natürlich schon gewisse Charaktereigenschaften vorgegeben. Dennoch hat jedes Pferd, egal welcher Rasse und aus welchem Land stammend, auch seinen eigenen Kopf. 

Die Veranstalter vor Ort kennen ihre Pferde jedoch sehr gut und sind immerhin alle von ihnen schon einmal selbst geritten. Somit wissen sie genau welche Pferde gerne vorwärts gehen und eher einen aufmerksamen und sicheren Reiter benötigen und auf welche Pferde man im Ernstfall auch jemanden verkehrt herum und mit verbundenen Augen setzen kann.

Der Verlauf einer Reiterreise (Trail) sieht in den allermeisten Fällen vor, dass man nicht gleich am Ankunftstag aufs Pferd steigt, sondern Zeit hat anzukommen, die Gruppe der Mitreiter und auch den Guide kennenzulernen. Dieser wird schnell in Erfahrung bringen wollen, wie es mit den Reitkenntnisse jedes einzelnen aussieht, wer lieber ein Pferd hat, das im Galopp richtig anzieht oder wer den gemütlichen Vertreter bevorzugt.

Übrigens, wer jetzt Angst hat, dass es bei einem Galopp in der Gruppe mal zu unkontrolliertem Rennen kommt, den kann ich beruhigen. Die Pferde suchen sich ihren Platz in der Gruppe (oder der Guide sagt einem an welcher Stelle man sein Pferd positionieren sollte) und halten diesen auch immer ein. 

 

Wichtig ist also, ehrlich zu sich und zum Veranstalter zu sein und sich nicht zu genieren falls man Bedenken hat oder sich unsicher fühlt. Manchmal wird auch noch im Laufe des Trails getauscht, wenn einem Reiter ein Pferd doch nicht spritzig genug ist und ein anderer Reiter vielleicht doch das Pferd bevorzugt, das gerne am Ende der Gruppe läuft.

Den Kopf wird man also so schnell nicht auf einer Reiterreise verlieren, dafür aber höchstwahrscheinlich sein Herz; an das Pferd, das einem das Land von seinem Rücken aus gezeigt hat. 

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