Turkmenistan

Das Land des Achal-Tekkiner

Schon einmal vom Heimatland des Achal-Tekkiner gehört? Turkmenistan liegt auf dem asiatischen Kontinent und ist umgeben von seinen Nachbarländern Kasachstan, Usbekistan, Afghanistan und dem Iran. An seine westliche Seite grenzt das Kaspische Meer. Seine knapp 6,7 Millionen Einwohner sind hauptsächlich auf die zwei großen Städte Daşoguz und Aşgabat, die mit 860.000 Einwohner die Hauptstadt des Landes ist, verteilt.

 

Tourismus gibt es wenig in Turkmenistan. Das liegt vor allem an seinen strengen Einreisebestimmungen. Ein Visum kann erst beantragt werden, wenn man eine Einladung vorweisen kann.

Turkmenistan ist ein reiches Land. Das liegt vor allem an seinem hohen Öl- und Gasvorkommen, das Geschäfte mit dem Ausland ermöglicht.

Für die Einwohner sind Strom, Gas, Wasser und Salz kostenlos verfügbar. Dafür muss jedoch auf die Pressefreiheit verzichtet werden. Sämtliche Rundfunk- und TV-Anstalten sind staatlich gelenkt.

Die Straßen der Hauptstadt Ashgabat sind breit und leer. Generell erinnert die Wüstenstadt an eine futuristische Filmkulisse aus den 70er Jahren. Die Gebäude sind überdimensioniert und einheitlich in weißem Marmor und goldenen Verzierungen gehalten. Regen Trubel auf den Straßen sieht man nur vereinzelt, und eher in den Gegenden, die außerhalb des Stadtzentrums liegen. 

 

 

 

Die Pferderasse

 

Das Heimatland des Achal-Tekkiners ist genauso speziell, wie die Pferderasse selbst. 

Sie gehört zu den ältesten und reinsten Pferderassen, aber auch zu den seltensten. Knapp 7.000 Exemplare gibt es zur Zeit auf der Welt. Vielleicht ist das turkmenische Pferd aus diesem Grund selbst vielen Pferdefreunden nicht bekannt.

Als zäher Kämpfer in der Wüste bewies das Pferd aus dem mittelasiatischen Staat Ausdauer, Kraft, Wille und Schnelligkeit. Nur die stärksten Hengste wurden für die Zucht eingesetzt.

 

Seinen Namen verdankt das Wüstenpferd der Achal-Teke-Oase im Süd-Westen des Landes. Doch auch die Bezeichnungen "Windhund unter den Pferden" oder "Himmelspferd" sind geläufige Bezeichnungen für den Achal-Tekkiner. Letztere verdankt er seinem besonders golden oder kupfern schimmernden Fell.

Generell hebt sich das Aussehen des extrem schnellen Pferdes von anderen Pferderassen stark ab. 

Alles, was den Züchter deutscher Sportpferderassen die Hände über den Kopf zusammenschlagen lässt, macht die Besonderheiten des turkmenischen Pferdes aus.

Sein Hals ist lang und dünn, wie ein Hirsch- oder Schwanenhals. Oft sieht man den sogenannten Axthieb zwischen Halsansatz und Widerrist. Seine ohnehin spärliche Mähne wird raspelkurz geschnitten, um die Oberlinie des Halses noch mehr zu betonen.

Die Ohren stehen weit auseinander und die Augen des Achal-Tekkiner sind häufig schlitzförmig, was ihnen schon fast einen reptilienhaften Ausdruck verleiht.

Seine Bewegungen sind fließend, fast katzenhaft.

Auch wenn das stets wache Pferd einen beinahe arrogant aristokratische Ausstrahlung hat, braucht es eine Bezugsperson und würde für diese seinen letzten Atemzug geben.

 

Der Achal-Tekkiner im Sport

 

Gerne würde der Staatspräsident seine Pferde vermehrt auf internationalen Turnieren sehen. Vor allem der Springsport wird durch das Ministerium und verschiedene Trainer aus dem Ausland gefördert. Man möchte zeigen, dass das Wüstenpferd mehr kann als den Titel „Schönstes Pferd der Welt“ zu tragen. Der unbändige Stolz des Landes auf sein Pferd kann durch die harte Konkurrenz der hochgezüchteten Sportpferde Europas nicht gebrochen werden. Immerhin konnten in der Vergangenheit einige Rassevertreter in hohen Prüfungen des Sports einige Erfolge verbuchen. Ob ein solcher Erfolg, wie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in der Dressur, heute wiederholt werden kann, ist fraglich. 

Seine Stärken liegen eindeutig im Distanzsport, wo seine Ausdauer und sein eiserner Wille zum Einsatz kommen. 

 

Für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Rasse nimmt der Staatspräsident viel Geld in die Hand. Eigens ein Ministerium für die Zucht und den Sport, findet man in Turkmenistan. 

Durch den kleinen Bestand der Pferde muss vor allem darauf geachtet werden, Inzucht zu vermeiden.

 

"Am Morgen begrüßt du deinen Vater, dann dein Pferd und dann den Rest deiner Familie.“ - Turkmenisches Sprichwort

Der Kult

Einmal im Jahr wird dem Pferd ein Feiertag gewidmet. Rund um den "Tag des Pferdes" gibt es eine internationale Pferdemesse, verschiedenen Darbietungen, wie ein Schönheitswettbewerb, bei dem eine Jury das schönste Exemplar der Achal-Tekkiner wählt, sowie das Herzstück des Pferdesports in Turkmenistan: Das Pferderennen.

 

 

Über Jahrhunderte hinweg lebte der Achal-Tekkiner im Familienverband mit seinem Besitzer. Das Pferd ist Mitglied der Familie und wird auch wie dieses behandelt. Gerne schmücken die Turkmenen ihre Pferde mit edlen und aufwendigen Halsbändern und Kopfstücken. Dabei kommt es nicht darauf an ob ein Pferd in den Stallungen der staatlichen Einrichtungen oder auf dem Land in einem einfachen Stall untergebracht ist. 

 

Präsentiert ein Turkmene sein Pferd, so tut er dies immer mit Stolz. 

 

 

 

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